Stressresistenz

Mentale Fitness – vom Buzzword zur Alltagskompetenz!

18. Oktober 2021, 13:09 Uhr | Uta Nachbaur
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Mentale Fitness ist im Leistungssport ein Buzzword, doch es ist viel mehr als das: Mentale Fitness ist für jeden von uns beruflich wie privat relevant und entscheidend für Erfolg und Zufriedenheit.

Ein Zitat aus dem Sport von Frank Stäbler, Bronze-Medaillengewinner im Ringen in Tokio 2021: »Ich habe meinen Kopf schon wenige Minuten nach der Niederlage wieder auf Erfolg programmiert und Bronze gewonnen.«

Mental fit sein heißt, in herausfordernden Situationen oder bei Rückschlägen nicht gestresst, aufgebracht und angstbesetzt zu reagieren, sondern ruhig, klar und fokussiert. Basis dafür ist, in der Situation selbstbestimmt aus dem Stresskreislauf herauszutreten und augenscheinlich Negatives aktiv mit einem positiven Mindset anzugehen. Das ist grundsätzlich jederzeit möglich. Was heißt das konkret?

Stress ist vielfältig

Stress kann durch Vieles ausgelöst werden: wenn das Projekt am Kippen ist, wenn man an entscheidender Stelle versagt, eine Aufgabe hat, der man sich nicht gewachsen fühlt, die Stimmung im Team kippt, wenn man privat mitten in einem heftigen Konflikt steckt oder Beruf, Familie und Erholung einfach nicht mehr vereint kriegt, und vieles mehr! Was für manche »der ganz normale Wahnsinn« und absolut machbar ist, wirft andere aus der Bahn.

Unabhängig von Persönlichkeit, Veranlagung, Erfahrungen und eingeübten Verhaltensmustern können wir unseren Umgang mit Stress verändern, in der Situation mental fitter und langfristig stressresistenter werden.

Wie entsteht Stress?

Was passiert, wenn wir mit massiven Herausforderungen konfrontiert sind?

Ein Kopfkino geht los von »Das schaff ich nie!«, »Wie komm ich hier raus?«, »Hätte ich bloß mehr gemacht!«, et cetera. Wenn wir in diesem Gedankenkarussell bleiben, setzen körperlich Reaktionen wie bei akuter physischer Gefahr ein und wir bleiben im Stresshirn gefangen. Die Amygdala, das Angstzentrum im Gehirn übernimmt, Tunnelblick, Fight-, Flight- or Freeze-Reaktionen sind die Folge, und die Tür zum Kreativzentrum im Gehirn bleibt zu.

Wie aber können wir trainieren, mitten im Stress ruhig, neugierig, kreativ, fokussiert und handlungsstark zu sein?

Im ersten Moment der Konfrontation sind Stressreaktionen absolut normal und unsere ‚Überlebensreaktion‘. Völlige Gelassenheit wäre angesichts einer akuten Krise zu wenig. Der Hallo-Wach-Ruf unseres Gehirns ist gut, um präsent zu werden. Mental fit ist man, wenn man die eigene Stressreaktion als Warnsignal wahrnehmen, sofort innerlich wechseln und im inneren und äußeren Tumult innerlich ruhig werden kann. Damit öffnet sich im Gehirn der Zugang zum Kreativzentrum und wir sind wieder in unserer Kraft.


  1. Mentale Fitness – vom Buzzword zur Alltagskompetenz!
  2. Mentale Fitness trainieren, Stressresistenz steigern

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