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Zukunftschance Homeoffice

3. Dezember 2020, 10:34 Uhr | Thomas Rappold / Andrea Gillhuber
Zukunftschance Homeoffice
© WEKA Fachmedien

Die digitale Infrastruktur bildet das Rückgrat der Arbeitswelt im 21. Jahrhundert. Industrie-4.0-Unternehmen schaffen Voraussetzungen als agile und attraktive Arbeitgeber.

Homeoffice wird zum ‚New Normal‘ und unverzichtbarer Bestandteil der neuen Arbeitswelt. Digitale Infrastruktur wird zum ‚must have‘ für die Aufrechterhaltung der Weltwirtschaft.

Der Trend weg vom Büro zu mehr dezentralem Arbeiten hat sich durch die Coronakrise verstärkt und beschleunigt. Die aufgezwungene Erfahrung der Unternehmen mit Homeoffice während des Lockdown haben gewiss geholfen, einige Vorbehalte zu beseitigen. Auf der anderen Seite haben die Mitarbeiter gewisse Vorzüge von gelegentlichem Homeoffice schätzen gelernt und erwarten auch in Zukunft eine flexiblere Einstellung ihres Arbeitgebers in dieser Hinsicht.

 

Schub für die Digitalisierung

Thomas Rappold: »Deutschland braucht einen 50-Mrd.-Euro­Technologie­zukunftsfonds.«
Thomas Rappold: »Für die ­Infrastruktur- und Software-Anbieter ent­stehen her­vorragende Zukunftschancen.«
© Thomas Rappold

Es weichen bereits Büroflächen zugunsten von Investitionen in neue Technologien, denn die dezentrale Arbeitsform erfordert digitale Infrastruktur in Form von Cloud-Technologie, Netzwerk-Infrastruktur, Dokumentenverwaltung und Cyber Security. Der Austausch mit den Kollegen (Lesetipp!) und Vorgesetzten findet notgedrungen über digitale Kommunikationsmittel statt. So ersetzen Videokonferenzen Sitzungen vor Ort, Veranstaltungen werden via Livestream durchgeführt und Zweiergespräche finden via Skype statt. Kein Zweifel – durch die Pandemie wurde der Digitalisierung ein kräftiger Schub verliehen. 

Wie bei vielen Digitalisierungsbemühungen hat sich Deutschland auch in Sachen Homeoffice und Remote Work in der Vergangenheit schwer getan. Doch Covid-19 wirkte in den vergangenen Wochen und Monaten wie ein gigantischer Digitalisierungsbeschleuniger. Eine aktuelle Umfrage des ‚ZEIT für Unternehmer‘-Magazins ermittelte, dass heute 89 % der Unternehmen glauben, „dass sich Home-office in größerem Umfang ohne Nachteile realisieren lässt“.

 

Flexibilisierung der Arbeitswelt

Eine aktuelle Studie des mit vorbörslich 3 Mrd. Dollar bewerteten Internet-Entwicklungs-Unternehmens Gitlab, welches mit über 1500 Mitarbeitern als eines der größten reinen Remote-Work-Unternehmen gilt, zeigt, dass die Vorteile der Homeoffice-Arbeit mannigfaltig und die Flexibilisierung der Arbeitswelt heute zwingender denn je sind, um private und berufliche Interessen gleichermaßen unter einen Hut zu bringen. 

Der Studie zufolge gelten die angelsächsischen Länder wie die USA, Großbritannien, Canada und Australien mit einem Homeoffice-Anteil von rund 30 % der Erwerbsbevölkerung als Vorreiter. Mehr als 80 % der Befragten sehen in Remote Work die Zukunft und würden es Freunden weiterempfehlen.

Als Hauptvorteile der Studienteilnehmer wurde die flexible Zeitplanung, die Reduktion der Fahrten an den Arbeitsplatz, weniger Stress und vor allem mehr Zeit für die Familie (Kinder, Altenbetreuung) genannt. Selbst bisherige Skeptiker – wie Volkswagen-Vorstand Ralf Bandstätter – wurden eines Besseren belehrt. In einem WELT-Interview betonte er: „Über Nacht ist die digitale Kommunikation zum Alltag geworden. Dass die dezentrale, digital vernetzte Arbeit so gut funktioniert, hätten wir noch vor kurzer Zeit nicht gedacht.“

Für die Attraktivität von Arbeitgebern für junge und anspruchsvolle Bewerber der Generation Y und Z, die als Digital Natives aufgewachsen sind, gehören flexible Arbeitsstrukturen und modernste Kommunikationsmittel zum selbstverständlichen Repertoire einer neuen Arbeitswelt. 


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