Seit 2008 führt Michaela Rothhöft mit Unterstützung des VDMA im Abstand von drei bis fünf Jahren die Marktstudie „Industrielle Kommunikation / Industrie 4.0“ durch. Die Ergebnisse des Update 2020.
Die Kern-Erkenntnisse der Befragung von 300 Maschinenbau-Unternehmen in 2020 sind schnell zusammengefasst: Die Bedeutung der Verknüpfung von IT- und Automatisierungswelt im Maschinenbau nimmt zu; die damit einhergehende Bedeutung von Security steigt. Der Einsatz von Ethernet-Protokollen gehört heute zum Standard der meisten Unternehmen; die unabhängigen Kommunikationstechnologien wie OPC UA, TSN und IO-Link werden künftig stark zulegen.
Was die Verknüpfung von Automati-sierungs- und IT-Netz in den Fertigungen betrifft, so glauben mehr als 90% der Maschinenbauer, dass sie zukünftig solche „Industrie 4.0“-Eigenschaften des Automatisierungsnetzes benötigen. Dabei erwarten sie mehrheitlich den Einsatz von Plug and Play und die Koexistenz mehrerer Protokolle. Ein Großteil rechnet zudem mit der Verwendung von Condition Monitoring / Predictive Maintenance. Aber auch eine Cloud-Anbindung wird von jedem zweiten Maschinenbauer zukünftig erwartet. Dabei steht die Kommunikation per OPC UA technologisch an erster Stelle.
Durch diesen erwarteten Industrie-4.0-Einsatz spielt auch Security eine immer größere Rolle. So beabsichtigen deutlich mehr Maschinenbauer den Einsatz von erweiterten Security-Maßnahmen als noch vor drei Jahren. Im Fokus stehen dabei Aspekte wie VPN / Verschlüsselung, Benutzer-/Rechte-verwaltung und Firewall. Aber auch Switches mit Security werden vermehrt gewünscht.
Ethernet ist im Maschinenbau mittler-weile Standard: Nur noch 2 % verzichten auf diese Technologie. Am gängigsten ist nach wie vor das Protokoll Profinet, gefolgt von TCP/IP in der Leitebene und ebenfalls TCP/IP in der Feldebene. Bei den Herstellern von Fördertechnik/ Hebezeugen kommt überdurchschnitt-lich oft Ethernet/IP (46 %) sowie in der Montage/Handhabung/Robotik EtherCAT (38 %) zum Zug. Auffällig ist, dass Unternehmen, die mehr als 200 Maschinen jährlich bauen, zukünftig nur noch zu 58 % Profinet nutzen möchten.