Wie können Roboter außerhalb der Produktion eingesetzt werden? Dies erforscht Kuka in Zusammenarbeit mit dem BMBF, der Deutschen Sporthochschule und der RWTH Aachen. Wie es in der Realität aussehen kann, zeigt das RoboGym.
RoSylerNT lautet der Name des Forschungsprojekts, in dem sich Kuka seit 2017 gemeinsam mit der Deutschen Sporthochschule Köln und der RWTH Aachen engagiert. In Rahmen des Projekts wird ein roboterbasiertes System für das neuromuskuläre Training getestet. Während in diesem vom Bundesministerium für Bildung und Forschung unterstützten Projekt die Deutsche Sporthochschule das Hauptaugenmerk vor allem auf physische Parameter legt, untersucht der Roboterspezialist aus Augsburg die psychosozialen Aspekte. Dazu zählen Angst und Vertrauen ebenso wie Technikakzeptanz.
Das Projekt ist spannend, da es den Nutzen von Robotern auch außerhalb der Produktionsanlage untersucht und dabei vor allem auf die gesellschaftliche Akzeptanz der mechanischen Helfer abzielt. Nadine Bender, Senior Analyst Social Impacts of Robotics in der Konzernforschung bei Kuka, fasst es zusammen: »Mit unseren Produkten verändern wir die Arbeitswelt, daher müssen wir uns mit den Auswirkungen dieses Wandels auf den Menschen beschäftigen. Dieser gesellschaftlichen Verantwortung sind wir uns bewusst.«
Im Rahmen des Forschungsprojekts wurden verschiedene Geräte als lauffähige Testsysteme entwickelt, deren Auswirkungen nun an Probanden untersucht werden. Dabei handelt es sich um eine Roboter-Beinpresse, ein automatisierter Geh- und Lauftrainer, zum Beispiel für Patienten nach einem Schlaganfall, sowie eine roboterbasierte Tragehilfe, die beim Handhaben schwerer Gegenstände unterstützt.
Letztere wurde von Kuka entwickelt und besteht aus einer mobilen autonomen Plattform und zwei LBR iiwa. Getestet wurde es in Augsburg. 15 Probanden im Alter zwischen 18 und 49 Jahren absolvierten verschiedene Aufgaben mit dem MRK-System und beantworteten Fragen. Eine dieser Aufgaben war es, einen Tisch zu tragen – mal mit einem Menschen, mal mit einem Roboter. »Beim Tragen mit dem Roboter war klar, dass der Mensch die Kontrolle hat und der Roboter nur das macht, was er soll. So konnten Kommunikationsschwierigkeiten vermieden werden«, sagte einer der Probanden nach seinem Einsatz. »Insgesamt war die Kommunikation eindeutig. Vor allem durch das Tablet hat man klare Anweisungen bekommen.«