Sie kombinieren menschliche Intelligenz mit maschineller Kraft, indem sie die Bewegung des Trägers unterstützen oder verstärken – die Rede ist von Exoskeletten. Anfänglich für medizinische und militärische Zwecke entwickelt, stehen sie nun an der Schwelle zum Industrieeinsatz.
Science-Fiction-Fans kennen Exoskelette bereits seit 1986 – dem Jahr, in dem James Camerons Blockbuster Aliens in die Kinos kam. Unvergesslich bleibt der Endkampf, in dem die Protagonistin Ripley die Alien-Königin mit Hilfe eines am Körper tragbaren Roboters und der automatischen Luftschleuse ins All befördert. Rund dreißig Jahre später sind solche mit dem Körper verbundene Systeme unter den Begriffen Exoskelett oder ‚wearable robotics‘ zur Realität geworden – wenn auch vornehmlich mit anderem Fokus.
Exo- oder Außenskelette – so die gängige Definition – werden heute vor allem für drei Anwendungsszenarien entwickelt: In der Medizin haben sie bei der Rehabilitation und als Gehhilfen bereits kommerziell Fuß gefasst. Im militärischen Einsatz sollen sie zukünftig Soldaten leistungsfähiger machen, die im Einsatz schwere Lasten über lange Strecken und unebenes Gelände transportieren müssen. Das größte Potenzial für ihren Einsatz sehen Experten aber derzeit in Bereichen, in denen menschliche Arbeit nicht sinnvoll durch Vollautomatisierung oder Robotik-Systeme ersetzbar ist. Hierzu zählen Arbeitsprozesse in der industriellen Produktion, beispielsweise in der Automobilbranche, aber auch körperlich schwere Arbeiten am Bau, in der Logistik oder in der Pflege.
Die Nachfrage nach Exoskeletten zieht bereits an: So prognostiziert etwa BIS Research bis 2026 ein Marktvolumen von 4,5 Mrd. US-Dollar. Neben Herstellern aus Japan, Korea und den USA gehen jetzt erste europäische Anbieter mit ihren Lösungen an den Markt – darunter auch das Augsburger Unternehmen German Bionic Systems.