Die Anzahl an Cloud-Plattformen im industriellen Umfeld ist beständig am Wachsen. Doch wie lässt sich eine notwendige Interoperabilität zwischen Feldgeräten und verschiedenen Plattformen sicherstellen? Bei DIN entsteht gerade ein Standard, der dies gewährleisten soll.
Bereits seit längerem ist im Markt der Cloud-Provider große Bewegung: Eine Vielzahl von Anbietern drängt in den Markt – mit eigenen Infrastruktur- oder Plattformlösungen aber auch Cloud-Diensten für Maschinen und Anlagen. Mehr und mehr lässt sich eine Segmentierung des Marktes beobachten: Zunehmend bieten ebenso Unternehmen des Maschinenbaus und Komponentenhersteller eigene Cloud-basierte Systeme und Dienste an. Diese setzen teils voraus, dass Komponenten- oder Maschinendaten oder gar Zugriff auf Maschinenfunktionen dem jeweiligen Hersteller zur Erbringung des Dienstes geeignet zur Verfügung stehen.
Notwendig wird nun zusehends eine Konsensbildung für die Kommunikation und den Datenaustausch zwischen Feldgeräten und den Cloud-Systemen. Diese Konsensbildung wird im Folgenden als ‚Industrielle Cloud Federation‘ bezeichnet.
Die Industrielle Cloud Federation umfasst aus technischer Sicht zum einen die Kommunikation von Feld- beziehungsweise Edge-Komponenten in die Cloud eines Anlagenbetreibers sowie auch in die Gegenrichtung. Zum anderen beschreibt die Industrielle Cloud Federation aber auch die unternehmensübergreifende Kommunikation zwischen unterschiedlichen Cloud-Systemen (technologisch) beziehungsweise durch unterschiedliche Unternehmen kontrollierte und/oder betriebene Cloud-Systeme (organisatorisch).
Um eine breite Akzeptanz der Industriellen Cloud Federation zu erreichen, ist es notwendig, mit einer möglichst breiten Anwender- und Nutzerbasis einen gemeinsamen Standard für die Interoperabilität zu definieren. Daher hat Expleo gemeinsam mit Kunden und Partnern die Erarbeitung einer neuen DIN SPEC 92222 für ein ‚Referenzmodell für die Industrielle Cloud Federation‘ initiiert. Hierbei besteht ein Teil der Komplexität darin, einen gemeinsamen Konsens unterschiedlicher Stakeholder – Anlagenbetreiber, Komponentenhersteller, Maschinen- und Anlagenbauer, Anbieter von Smart Applications, Anbieter von Cloud-Infrastruktur und Cloud-Plattformen – zu erarbeiten und dabei die für diese Interessensgruppen wesentlichen Fragen zu beantworten.
Eine schnelle Bereitstellung des Standards für die Öffentlichkeit ist notwendig, um datengetriebene Anwendungen und innovative neue Geschäftsmodelle kosteneffizient umsetzen zu können und für alle beteiligten Stakeholder Investitionssicherheit zu ermöglichen. Daher wurde ein agiler Normungsansatz in Form einer DIN SPEC gewählt.
An der Entwicklung der DIN SPEC beteiligen sich aktuell 29 Institutionen: 22 Unternehmen – Branchengrößen und mittelständische Unternehmen aus allen genannten Stakeholder-Gruppen, vier Vereine beziehungsweise Verbände sowie drei Forschungsinstitute der Fraunhofer Gesellschaft. Um die ehrgeizigen Ziele zu erreichen, werden dabei insbesondere