Schwerpunkte
20. März 2020, 00:09 Uhr | Meinrad Happcher
Was sind die Vor- und Nachteile davon, IoT-Lösungen von etablierten Anbietern in Anspruch zu nehmen?
Breidenbrücker: Etablierte Anbieter wie Microsoft oder Siemens haben einen entscheidenden Vorteil – sie bieten unglaublich viele Möglichkeiten und verfügen über entsprechende Ressourcen. Jedoch ist diese Ausgangssituation kein Garant für Qualität oder ein auf die Bedürfnisse eines Unternehmens ausgelegtes Angebot. Denn die IoT-Lösungen von allseits bekannten Service-Providern sind oftmals teuer, unflexibel und wartungsintensiv. Außerdem begünstigen sie Vendor-Lock-in, die Implementierung dauert oft überdurchschnittlich lang und Mitarbeiter des industriellen Mittelstands haben häufig Schwierigkeiten die integrierten IoT-Lösungen zu bedienen, weil ihre IT-Kenntnisse nicht ausreichen.
Was müssen IoT-Lösungen bieten, um den Mittelstand zu überzeugen?
Breidenbrücker: Vor allem müssen IoT-Lösungen für die Fachkräfte im industriellen Mittelstand flexibel, nachvollziehbar, transparent und leicht zu handhaben sein. Nur so besteht für Mittelständler keine Notwendigkeit, sich auf Mittelsmänner verlassen zu müssen und nur so bleiben sie unabhängig. Solch eine Voraussetzung ermöglicht den mittelständischen Unternehmen im Maschinen- und Anlagenbau, Ideen für neue und innovative Produkte zu entwickeln und auf diese Weise auch langfristig international wettbewerbsfähig zu bleiben. Um das zu erreichen, ist es aber essentiell, dass die gewählte IoT-Lösung von Anfang an zu den Bedürfnissen des Mittelstandes passen.