VDMA-Forderungen an die Politik

Ausländische Fachkräfte für den Maschinen- und Anlagenbau

27. Juli 2022, 10:07 Uhr | Andrea Gillhuber
© Pixabay/CC0

Karl Haeusgen ruft die Politik dazu auf, die Anwerbung ausländischer Fachkräfte auch durch Personalvermittler zu erlauben. Der VDMA-Präsident fordert in einem Brief an Nancy Faeser und Hubertus Heil, jede Möglichkeit zu erwägen, um das Fachkräfteproblem in den Griff zu bekommen.

Der VDMA-Präsident Karl Haeusgen hat in einem Brief an Innenministerin Nancy Faeser und Arbeitsminister Hubertus Heil gefordert, dass deutsche Unternehmen bei der Anwerbung qualifizierter Arbeitskräfte aus dem Ausland auch die Hilfe professioneller Personalvermittler in Anspruch nehmen dürfen. »Viele unserer Firmen fühlen sich jedenfalls überfordert, aktiv in der Welt nach auswanderungswilligen Technikern zu suchen, die für eine Tätigkeit in Deutschland in Frage kommen«, schreibt der VDMA-Präsidenten. »Hierbei können professionelle Personalvermittler eine wertvolle, wenn nicht sogar entscheidende Hilfestellung geben.«

Karl Haeusgen, Präsident des VDMA.
Karl Haeusgen, Präsident des VDMA.
© VDMA

Die beiden Bundesminister hatten jüngst in einem gemeinsamen Zeitungsbeitrag angekündigt, die rechtlichen Hürden für zuwanderungswillige Fachkräfte abzubauen. Danach soll es insbesondere Erleichterungen bei der Anerkennung ausländischer Bildungs- und Berufsabschlüsse geben. Der VDMA unterstützt dies ausdrücklich, fordert aber darüber hinaus, auch jenen ausländischen Fachkräften den Aufenthalt zu erlauben, die über einen Personalvermittler nach Deutschland kommen wollen. »Vermutlich stimmen wir in der Beurteilung überein«, schreibt Haeusgen an die Minister weiter, »dass die Fachkräftenachfrage in Deutschland inzwischen ein Ausmaß erreicht hat, dass jede Möglichkeit ernsthaft erwogen werden muss, um das Problem in den Griff zu bekommen.« Aus Sicht des VDMA gehöre dazu auch, dass im Aufenthaltsgesetz die rechtlichen Voraussetzungen geschaffen werden, damit Personalvermittler qualifizierte Arbeitskräfte aus Drittstaaten für den deutschen Arbeitsmarkt gewinnen können.

Fachkräftemangel in Maschinenbau spitzt sich zu

Aktuelle Zahlen des Ifo-Instituts zeigen, wie ernst die Personalsituation in den Maschinenbauunternehmen bereits ist. Demnach meldeten im Juli 43 % der Unternehmen im Maschinenbau eine Produktionsbehinderung durch Fachkräftemangel. Damit wurde der Wert aus dem April von 39 %, der bereits den höchsten Wert in der Zeitreihe im vereinten Deutschland seit 1991 darstellt, nochmals übertroffen.


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