Als Kennzeichen eines Industrie-4.0-Umfeldes werden immer wieder die notwendigen neuen Geschäftsmodelle genannt. Doch bis dato ist bei den wenigsten Unternehmen etwas davon zu sehen. Schneider Electric hat nun ein paar Modelle am Laufen.
Neue Geschäftsmodelle transformieren viele Bereiche seit einigen Jahren dramatisch. Unter dem Begriff Subscrip-tion Economy werden alle Geschäftsmodelle subsummiert, bei denen die Monetarisierung über digitale Zusatz-Services, flexible Abonnement-Modelle oder Pay per Use erfolgt. Neben neuen Umsatzmöglichkeiten bieten sich dadurch weitere Vorteile: Die Anbieter solcher Modelle können die Nutzung ihrer Produkte durch den Anwender viel genauer analysieren und so exakt an die Kundenbedürfnisse anpassen. Damit wird eine echte Kundenorientierung möglich, die bisher oft nur Wunschdenken war. Doch wie gelingt diese Transformation für Anbieter klassischer Industrieprodukte – also physischer Güter?
In der fertigenden Industrie wurden in fast jedem Unternehmen Programme zur digitalen Transformation ins Leben gerufen. Das Industrial Internet of Things, Künstliche Intelligenz, Cloud-Lösungen und Blockchain sind die wesentlichen techno-logischen Treiber von Industrie 4.0. Dass Daten eine wichtige Ressource sind, ist allen Beteiligten auch klar. Doch die Entwicklung passender Geschäftsmodelle, die diese Daten in profitablen Umsatz verwandeln, stecken oft noch in den Kinderschuhen. In neuen Geschäftsmodellen liegen aber die größten Chancen der digitalen Transformation. Wie erfolgreich Unternehmen sein können, die ihre Geschäftsmodelle in Richtung flexibler Abonnement- und Pay-per-Use-Modelle weiterentwickeln, zeigt der Subscription Economy Index, den Zuora regelmäßig erhebt: Unternehmen der Subscription Economy weisen im Vergleich zum Standard&Poor’s-Index in den vergangenen Jahren im Schnitt ein fünf- bis neunmal größeres Wachstum auf.
Die Entwicklung neuer Geschäftsmodelle in der fertigenden Industrie ist allerdings eine komplexe Aufgabe. Da es um materielle Güter geht, lassen sich die Lösungsan-sätze der Software- und Medien-Branche nicht eins zu eins übertragen. Im Mittelpunkt stehen dabei nicht nur die neuen Möglichkeiten zur Monetarisierung, sondern auch, welche Veränderungen innerhalb der Unternehmensstruktur notwendig sind. Auf jeden Fall ist ein Umdenken auf Ebene der Führungskräfte in Bezug auf Wertschöpfung und Wertsteigerung dringend erforderlich.