Ob die Gefahr in den Branchen, die Industriesteuerungen einsetzen, tatsächlich real ist, wollte 2015 der TÜV Süd herausfinden. Mit einem sogenannten ‚Honeypot‘ simulierte der TÜV hierfür detailgetreu das Wasserwerk einer Kleinstadt. Die ersten unbefugten Zugriffe erfolgten unmittelbar, nachdem das System online ging. Auffällig war, dass Angriffe nicht nur über Standard-, sondern auch über Industrieprotokolle ausgeübt wurden. Das zeigt, dass Sicherheitslücken selbst in kleineren Steuerungsanlagen beziehungsweise Subsystemen schnell entdeckt werden. Innerhalb von acht Monaten stieg die Zahl der Angriffe auf 60.000. Die Intentionen für die Attacken schienen vielseitig: von kleinkrimineller Energie über Industriespionage bis hin zu terroristisch motivierter Sabotage.