Brinkmann Electronic

Bestehende Anwendungen 'safe' machen

22. November 2021, 23:48 Uhr | Andreas Knoll
Blockschaltbild der sicheren Steuerung eines elektrischen Antriebs gemäß IEC 61800-5-2
© Brinkmann Electronic Berlin

Brinkmann Electronic Berlin hat eine modulare Hard- und Software-Plattform zur Integration von Sicherheitstechnik in bestehende Automatisierungssysteme entwickelt.

Im Zusammenhang mit Industrie 4.0, Digitalisierung, KI und Robotik wachsen die Sicherheitsanforderungen an die industrielle Automatisierungstechnik. Von Herstellern wird heutzutage weltweit erwartet, dass sie intelligente Safety-Funktionen auf dem neuesten Stand der Technik implementieren. Damit Maschinen den Kriterien funktionaler Sicherheit entsprechen, müssen alle Komponenten im Sicherheitspfad funktional sicher entwickelt, gefertigt und betrieben werden. Hersteller von Komponenten ohne sicherheitsgerichtete Zertifizierung laufen Gefahr, ins Hintertreffen zu geraten, während die hohe Marktdynamik zu immer schnelleren Innovationen führt, etwa zu neuen intelligenten Sicherheitsfunktionen auf Basis verbesserter Sensorik.

Unter dem Namen „bel.guard“ hat die Brinkmann Electronic Berlin GmbH (BEL) eine modular strukturierte Plattform zur Integration von Sicherheitstechnik in bestehende Anwendungen entwickelt. Als Kombination aus Software, Hardware und Dokumentation lässt sich bel.guard an kundenspezifische Sicherheitsvorgaben anpassen. Dabei deckt die flexibel adaptierbare Safety-Lösung ein breites Spektrum der gemäß IEC 61805 als sicherheitskritisch definierten Applikationen ab. Die Anwendungsbereiche erstrecken sich von der Antriebs- und Steuerungstechnik über Robotik und Sensorik bis zu Handheld-Geräten mit Not-Halt oder Totmann-Funktionen. Das bel.guard-Kernmodul umfasst alle zentralen Komponenten wie Sicherheitsmanagement mit Parametrierung, Systemkonfiguration und verschiedene Diagnosefunktionen und erspart so die zeitaufwändige Einrichtung von Diagnosefeatures, Selbsttests oder Error-Handling. Durch seine Ausstattung mit den gängigen Schnittstellen ermöglicht bel.guard die zielgerichtete Vernetzung mit dem gesamten Sicherheitsumfeld einschließlich der Anbindung von Sicherheitsprotokollen sowie der Ansteuerung und Auswertung von Safety-I/Os.

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Die modulare Safety-Plattform bel.guard sorgt für funktionale Sicherheit in bestehenden Automatisierungssystemen.
Die modulare Safety-Plattform bel.guard sorgt für funktionale Sicherheit in bestehenden Automatisierungssystemen.
© Brinkmann Electronic Berlin

Mit dem Basispaket liefert Brinkmann umfangreiche Software zur Überwachung und Steuerung von Sicherheitsfunktionen. Die Software lässt sich in unterschiedlichen Hardwaresystemen implementieren und kann bis zu acht Achsen eines Antriebs überwachen. Das funktionale Herzstück bildet das Safety-Function-Modul mit seinen Stopp- und Monitoring-Mechanismen zur Ansteuerung, Auslösung und Überwachung der Sicherheitsfunktionen STO, SBC, SS1, SS2, SLS, SDI, SLP und SP. Für die normgerechte Parametrierung des bel.guard-Sicherheitsmonitorings steht Anwendern ein eigens entwickeltes Konfigurationstool mit Userinterface zur Verfügung. Die bel.guard-Softwarebibliothek wird betriebssystemunabhängig direkt in einem Mikrocontroller- bzw. Logikbaustein ausgeführt. Zur Anbindung und Kommunikation mit dem Sicherheitsumfeld unterstützt bel.guard aktuell die beiden standardisierten Sicherheitsprotokolle FSoE (FailSafe over EtherCAT) und Profisafe. Die Konfigurierung für FSoE erfolgt über den bel.guard-Konfigurator, bei Profisafe über das Siemens-TIA-Portal.


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