Die Bedienung von Geräten und Maschinen ohne einen direkten körperlichen Kontakt hat im Zuge der Corona-Pandemie vermehrtes Interesse erfahren. Eine Möglichkeit zur berührungslosen Bedienung ist die holografische Eingabe.
Gemäß einer Studie von UltraLeap, einem Hersteller berührungsloser Interfaces, hat die Akzeptanz von Touchscreens nachgelassen. Einen gewissen Komplexitätsgrad vorausgesetzt, bieten sich als Alternative verschiedene Möglichkeiten an. Eine davon ist die holografische Eingabe, die mit einem projizierten Hologramm und einem Infrarot-Touchscreen arbeitet. Dieses System besteht aus zwei Teilen: einem Infrarot-Touchscreen, der mit einem unsichtbaren IR-Vorhang Touch-Ereignisse und Gesten erfasst, und einem Bild, das holografisch in die Luft projiziert wird.
Im physikalischen Sinne handelt es sich bei der Darstellung des virtuellen Bildes nicht um ein Hologramm – weder wird monochromatisches, kohärentes Licht verwendet noch präsentiert sich das Bild in Abhängigkeit vom Betrachtungswinkel. Vielmehr wird hier eine spezielle Materialeigenschaft ausgenutzt, die die diffus ausgehenden Lichtstrahlen konvergent am Ort des virtuellen Bildes bündelt und so den Eindruck einer frei schwebenden Darstellung erzeugt. Dafür soll der Begriff ‚Holografie‘ verwendet werden.
Dank dem Infrarot-Sensor kann die berührungslose Bedienung mit jedem Gegenstand erfolgen, der Licht reflektiert – also auch mit Schutzhandschuhen, Kreditkarten und Stiften, und selbst mit nassen oder schmutzigen Händen sowie langen Fingernägeln ist eine Bedienung einfach. Im Gegensatz zu anderen Touch-Technologien befindet sich zwischen Finger und Display keine Schicht, die die Bildqualität optisch beeinträchtigt. Zudem kann der Sensor, wenn das Display vor widrigen Umgebungsbedingungen und Vandalismus geschützt werden soll, mit entsprechendem Abstand zum Display montiert werden. Der Infrarot-Touchscreen nutzt die Reflexion an in den Strahlengang
eingebrachten Gegenständen, um mehrere Ereignisse gleichzeitig oder Gesten zu erkennen.