Die Punkte Montagefreundlichkeit und Montagesicherheit von EMV-Kabelverschraubungen sind mitentscheidend für die Systemsicherheit und die erreichbare Schirmdämpfung der Installation. Wie sehen moderne Lösungen aus?
Anlagenstillstände und Fertigungsprobleme aufgrund elektromagnetischer Störungen – hervorgerufen etwa durch drahtlose Kommunikationseinrichtungen, Elektromotoren oder Frequenzumrichter – sind keine Seltenheit. Produktionsausfälle und Ausschuss ziehen Folgen nach sich wie Lieferengpässe, Imageverlust und wachsende Kosten sowie einen hohen Aufwand, die ‚Lücke im System‘ – sprich: die Fehlerquelle – zu finden.
Schaltschränke und Gehäuse lassen sich konstruktiv mit entsprechenden Maßnahmen gegen elektromagnetische Störungen schirmen. Doch da, wo Kabel durch die Gehäusewand geführt werden, entsteht eine Lücke in der Schirmung, durch die elektromagnetische Wellen einfach ‚durchschlüpfen‘. Um diese Lücke sicher zu schließen, werden geschirmte Kabel mit EMV-Kabelverschraubungen sicher kontaktiert und so in das Gesamt-EMV-Konzept eingebunden. Auf diese Weise dringen Störstrahlungen weder aus dem Gehäuse heraus noch in das Gehäuse hinein.
Für den Anwender haben Montagefreundlichkeit und Montagesicherheit der EMV-Komponenten einen hohen Stellenwert, denn mit ersterer lassen sich Zeit und Kosten sparen, der zweite Aspekt sorgt für hohe Betriebssicherheit der Gesamtmontage. Mindestens ebenso wichtig sind aber auch die erreichbaren Dämpfungswerte für den Anwender.
Die möglichen Schirmdämpfungswerte einer EMV-Kabelinstallation hängen stark von der Sorgfalt bei der Montage ab. Wer beispielsweise beim Abisolieren des Kabels oder beim Aufweiten des Schirmgeflechts dessen Struktur verändert, kann Schirmlücken produzieren, die im Betrieb elektromagnetische Störstrahlung durchschlüpfen lassen.
Kabelführungs-Anbieter Pflitsch geht daher in seinen Baureihen ‚Uni Dicht‘ und ‚blueglobe‘ einen speziellen Weg, um hohe Prozesssicherheit und sichere Dämpfungseigenschaften zu realisieren: Das Prinzip nutzt geschlossene Federringe in den Kabelverschraubungen und kontaktiert darüber das Schirmgeflecht des Kabels rundum statt nur punktuell. Dieses Vorgehen erhöht die Schirmdämpfungswerte deutlich.
Gleichzeitig gelingt die Montage einfach und sicher, da Anwender lediglich den Kabelmantel an der Kontaktstelle entfernen müssen, an der später das Schirmgeflecht kontaktiert werden soll. Bereits beim Einschieben des Kabels in die Kabelverschraubung ergibt sich aufgrund der Federkraft eine zuverlässige Kontaktierung selbst bei unrunden Kabeln. Darüber hinaus erlaubt das Prinzip, dass der Kabelschirm in den Schaltschrank hineingeführt werden kann und erst unmittelbar an der Anschlussstelle abgelängt werden muss. So wird das Maximum an Schirmdämpfung erreicht und unnötige Verkopplungen von Nutz- mit Störsignalen vermieden.