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Bahnen und Aufzüge gefahrlos betreiben

25. Januar 2021, 12:09 Uhr | Inka Krischke
Bahnen und Aufzüge gefahrlos betreiben Hengstler
© Stutterstock / Hengstler

Relais mit zwangsgeführten Kontakten und Halbleiterrelais verhindern gefährliche Bewegungen und ergänzen sich in Sicherheitsschaltungen oft ideal. Manchmal hat allerdings der ausschließliche Einsatz von Sicherheitsrelais deutliche Vorteile. Ein Überblick.

Die Kontakte von Relais können durch die Hitze der bei Schaltvorgängen entstehenden Lichtbögen miteinander verschmelzen – mit der gefährlichen Folge, dass eine Maschine selbst bei der Betätigung des Not-Aus-Schalters weiterlaufen würde.

Um dies zu verhindern, werden Sicherheitssteuerungen mit mindestens zwei Relais mit zwangsgeführten Kontakten eingesetzt. Dabei sind die Ausgangskontakte der Relais in Reihe geschaltet. Fällt nun eines der Relais zum Beispiel mit einem verschweißten Schließerkontakt aus, können die Schließerkontakte der weiteren Relais in jedem Fall die Maschine abschalten und damit sicher stillsetzen. Durch die Eigenschaft der Zwangsführung bleibt im defekten Relais der Öffnerkontakt in diesem Fehlerfall geöffnet – laut Norm mit einer Mindestöffnung von 0,5 mm. Über diesen geöffneten Öffnerkontakt wird der aufgetretene Fehler erkannt und das erneute Einschalten der Maschine verhindert. Ein unkontrolliertes Weiterlaufen einer Anlage bei einem Defekt im Relais ist damit ausgeschlossen. 

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Halbleiter- versus Sicherheitsrelais

Halbleiterrelais sind im Grunde genommen gar keine richtigen Relais. Sie bestehen nicht aus beweglichen Teilen wie ein Relais, sondern aus Halbleiterbauelementen, Transistoren, MOSFETs, Thyristoren, Diacs und Triacs, mit denen eine Relaisfunktion realisiert wird. Das Schaltelement in einem Halbleiterrelais ist ein Schalttransistor, Triac oder MOSFET, den ein Fotowiderstand oder -transistor (Optokoppler) steuert. Halbleiterrelais eignen sich insbesondere für Anwendungen, in denen hohe Lasten häufig ein- und ausgeschaltet werden müssen. 

Bahnen und Aufzüge gefahrlos betreiben Hengstler
Sicherheitsrelais von Hengstler.
© Hengstler

Relais mit zwangsgeführten Kontakten (Sicherheitsrelais) erzeugen eine deutlich geringere Verlustleistung (Eigenerwärmung) als Halbleiterrelais und müssen deshalb – anders als diese – nicht mit Kühlkörpern ausgestattet werden. Dabei ist es unerheblich, ob die Relais Gleich- oder Wechselstrom führen. Relais mit zwangsgeführten Kontakten sind zudem sehr widerstandsfähig gegenüber Spannungs- und Überstromspitzen, die an den Kontakten oder der Spule kaum Schaden anrichten können. Halbleiterrelais hingegen reagieren relativ empfindlich gegenüber Stoßströmen, da die integrierte C/R-Dämpferschaltung nicht ausreicht, um die Spitzen zu unterdrücken. Deshalb wird die kurzzeitige maximale Spitzenspannung des Halbleiterrelais überschritten und es kommt zu einem Überspannungsschaden. 

Halbleiterrelais verfügen im Gegensatz zu elektromechanischen Relais nicht über bewegliche Teile und unterliegen damit auch keinem Verschleiß. Die elektronischen Relais sind zudem kompakter als elektromechanische Relais und weisen eine höhere durchschnittliche elektrische Lebensdauer auf. Hinzukommt, dass Halbleiterrelais deutlich kürzere Schaltzeiten bieten. Diese Eigenschaft spielt allerdings nur bei Lichtschranken, die im Sekundentakt betätigt werden, wirklich eine Rolle. Insgesamt gesehen punkten Halbleiterrelais im direkten Vergleich mit Sicherheitsrelais vor allem durch ihre sehr lange Lebensdauer. 


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