Pilz

400-Mio.-Euro-Umsatzmarke geknackt

26. Mai 2023, 14:23 Uhr | Andrea Gillhuber
Susanne Kunschert und Thomas Pilz anlässlich der Jahrespressekonferenz Ende Mai in Ostfildern.
© WFM

Erstmals knackt Pilz die Umsatzmarke von 400 Mio. Euro. Es sei gelungen, »aus den so ungünstigen und unwägbaren wirtschaftlichen Rahmenbedingungen das Beste zu machen«. Für die kommenden Jahre hat das Unternehmen angekündigt, das Angebot im Bereich Industrial Security auszubauen.

In diesem Jahr feiert der Automatisierungsspezialist Pilz sein 75-jähriges Bestehen und kann gleich eine Rekordzahl vermelden: Erstmals erwirtschaftete das Familienunternehmen einen Umsatz von 403,3 Mio. Das entspricht einem Umsatzwachstum von 15,8 % gegenüber dem Vorjahr 2021. Deutschland bleibt weiterhin der stärkste Markt, doch konnte Pilz auch im Ausland wachsen. 76,3 % (+1,1 %) betrug der Exportanteil im Jahr 2022. Besonders stark wuchs das Unternehmen in Asien.

Susanne Kunschert, geschäftsführende Gesellschafterin von Pilz, freut sich besonders darüber, dass der Umsatz im Vergleich zu den Zahlen der Branchenverbände VDMA und ZVEI stärker als der Branchendurchschnitt gewachsen ist. Trotz Lieferketten- und Bauteileprobleme sei es gelungen, so viele Geräte zu produzieren und auszuliefern wie nie zuvor und dafür sei sie sehr dankbar.

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Happy Birthday: Pilz lädt die anwesenden Journalisten anlässlich des 75-jährigen Bestehens auf ein Stück Torte ein.
Happy Birthday: Pilz lädt die anwesenden Journalisten anlässlich des 75-jährigen Bestehens auf ein Stück Torte ein.
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Die Lieferkettenproblematik werde das Unternehmen aber auch weiterhin begleiten. Zwar habe sich die Bauteileverfügbarkeit und die Stabilität der Lieferkette generell verbessert, doch seien immer noch einzelne Bauteile von heute auf morgen nur vorübergehend lieferbar. Eskalationsmanagement sei daher nach wie vor die Hauptaufgabe des Einkaufs.

Ebenfalls zulegen konnte die Zahl der Mitarbeiter. Zum Stichtag 31. Dezember 2022 waren weltweit 2.399 Menschen (+2,7 %) bei Pilz beschäftigt. In Deutschland lag die Mitarbeiterzahl zum Stichtag bei 1.010. Während der Coronapandemie war die Mitarbeiterzahl leicht gesunken. Das lag aber nicht daran, dass Mitarbeiter entlassen wurden, betonte Kunschert. Man habe sich in der Krisenzeit jedoch dazu entschlossen, manche Stellen nicht unbedingt sofort neu zu besetzen, dazu zählten auch Stellen von Mitarbeitenden, die sich in den Ruhestand verabschiedet haben.

Die Eigenkapitalquote gab das Unternehmen mit rund 48 % an, den aktuellen Auftragseingang zum Mai mit 145 Mio. Euro.

Weltweite Investitionen geplant

An den Fertigungsstandorten in Ostfildern, Betschdorf, Frankreich, Bad Ragaz, Schweiz und Jintan, China, plant das Unternehmen Investitionen von insgesamt 38 Mio. Euro. So sollen unter anderem die SMD-Fertigungen erneuert beziehungsweise ausgebaut werden sowie in die Relaisproduktion und Intralogistik investiert werden. Auf den Stammsitz in Ostfildern sind Ausgaben in Höhe von 23,8 Mio. Euro geplant.

Angebot in Industrial Security und Dienstleistungen wird erweitert

»Industrie 4.0 funktioniert nicht, wenn es keine Security gibt«, betonte Thomas Pilz, geschäftsführender Gesellschafter. Daher werde das Angebot im Bereich Industrial Security erweitert. Neben den technischen Lösungen bietet der Sicherheitsspezialist auch Dienstleistungen und Schulungen an. »Beim Thema Security kommen auf die gesamte Industrie in den nächsten Jahren große Herausforderungen zu. Um die Produktivität zu sichern, müssen Maschinen gegen Manipulationen und vor unerlaubten Zugriffen geschützt werden. Unternehmen müssen dafür rechtzeit auch auf die sich verändernden gesetzichen Vorgaben wie der neuen Maschinenverordnung oder der NIS II einstellen. Dabei unterstützen wir unsere Kunden«, so Thomas Pilz zur Motivation für den Portfolioausbau.

NIS II ist der Nachfolger der Richtlinie für Netz- und Informationssicherheit und ist Anfang 2023 in Kraft getreten. Bis Herbst 2024 haben die Mitgliedsstaaten nun Zeit, die EU-Richtlinie in nationales Recht umzusetzen. Die neue Maschinenverordnung tritt zum 1. Januar 2027 in Kraft. Das Unternehmen rechnet besonders im Jahr 2026 im Dienstleistungsgeschäft, wenn jeder die Verordnung umsetzen muss.


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