Siemens und Microsoft bringen die Produkte Teamcenter, Teams und die Sprachmodelle von Azure OpenAI Service zusammen, um die Stärken der KI für die Fertigungswelt zu erschließen.
»Die Integration von KI in Technologieplattformen wird einen tiefgreifenden Wandel unserer Arbeitsweisen und Betriebsabläufe in Unternehmen bewirken«, sagte Scott Guthrie, Executive Vice President, Cloud + AI bei Microsoft. »Gemeinsam mit Siemens erschließen wir die Stärken der KI für mehr Industrieunternehmen und ermöglichen es ihnen, Arbeitsabläufe zu vereinfachen, Silos zu überwinden und inklusiver zusammenzuarbeiten, um kundenzentrierte Innovationen zu beschleunigen.«
Ein Schritt in diese Richtung ist die von den beiden Untermnehmen angepeilte Vernetzung von Mitarbeitern aus der Fertigung mit Kollegen in anderen Unternehmensbereichen durch Teams und KI-gestützte kollaborative Apps.
Mit der neuen Teamcenter-App für Microsoft Teams, die im Laufe des Jahres 2023 erwartet wird, wollen die Unternehmen den Konstrukteurinnen und Konstrukteuren, Arbeitskräften in Service und Produktion sowie Teams in allen Geschäftsbereichen ermöglichen, Feedbackschleifen schneller zu schließen und Herausforderungen gemeinsam zu lösen. So können beispielsweise Servicetechniker oder Produktionsmitarbeiter über mobile Geräte eventuelle Produktdesign- oder Qualitätsprobleme mit natürlicher Sprache dokumentieren und melden. Über Azure OpenAI Service kann die App diese informellen Sprachdaten analysieren, daraus automatisch einen zusammenfassenden Bericht erstellen und ihn dann innerhalb von Teamcenter an die passenden Experten aus Design, Entwicklung oder Fertigung weiterleiten. Um die Inklusion zu fördern, können die Mitarbeiter ihre Beobachtungen in ihrer bevorzugten Sprache aufzeichnen, die dann durch Microsoft Azure AI in die offizielle Unternehmenssprache übersetzt wird. Microsoft Teams bietet Funktionen wie Push-Benachrichtigungen, um die Genehmigung von Arbeitsabläufen zu vereinfachen, die Zeit für die Beantragung von Designänderungen zu verkürzen und Innovationszyklen zu beschleunigen. Die Teamcenter-App für Microsoft Teams kann Millionen von Mitarbeitern, die heute keinen Zugang zu PLM-Tools haben, in die Lage versetzen, den Design- und Fertigungsprozess einfacher als Teil ihrer bestehenden Arbeitsabläufe zu beeinflussen.
Zudem arbeiten Siemens und Microsoft daran, den Entwicklern von Software oder Automatisierungslösungen, die Code-Erstellung für speicherprogrammierbare Steuerungen zu beschleunigen. Auf der Hannover Messe zeigten die Unternehmen in einem Konzept, wie OpenAI’s ChatGPT und andere Azure-AI-Dienste Siemens‘ industrielle Automatisierungslösungen bereichern können. Der Showcase zeigte, wie Entwicklungsteams ihren Zeitaufwand und die Wahrscheinlichkeit von Fehlern erheblich reduzieren, indem sie SPS-Code durch Eingaben in natürlicher Sprache generieren. Diese Funktionalitäten können auch Wartungsteams befähigen, Fehler zu identifizieren und Schritt-für-Schritt-Lösungen schneller zu generieren.
Das frühzeitige Erkennen von Fehlern in der Produktion ist entscheidend, um kostspielige und zeitaufwändige Produktionsanpassungen zu vermeiden. Industrielle KI wie Computer Vision ermöglicht es Qualitätsmanagement-Teams, die Qualitätskontrolle zu skalieren, Produktabweichungen einfacher zu identifizieren und Echtzeit-Anpassungen noch schneller vorzunehmen. In Hannover zeigten Siemens und Microsoft schon, wie mit Microsoft Azure Machine Learning und der Industrial Edge von Siemens mit Kameras aufgenommene Bilder und Videos durch maschinelles Lernen analysiert und für die Erstellung, den Einsatz, die Ausführung und die Überwachung von KI-Vision-Modellen in der Fertigung verwendet werden können.