Nein, der Messe-Auftritt von Siemens auf der diesjährigen Hannover Messe lässt keine absolut revolutionären Neuheiten vermuten! - Der Charme des Auftrittes liegt vielmehr in einem kontinuierlichen Ausbau der digitalen Lösungen für eine Umsetzung der Industrie 4.0.
Das digitale Unternehmen steht bei Siemens nun schon seit Jahren im Fokus, was Produkt-Vorstellungen auf der Hannover Messe betrifft. Und so ist dieses Jahr sicher auch nicht das „ganz große Ding“ vom Marktführer der Automation zu erwarten. Vielmehr zeigt Siemens in Halle 9 auf rund 4.000 m2 zahlreiche Erweiterungen seines Digital-Enterprise-Angebots für die digitale Transformation der Fertigungs- und Prozessindustrie. Die Integration von Zukunftstechnologien in das Portfolio soll den Anwendern neue und umfassendere Möglichkeiten bieten, die rasant wachsende Datenmenge in der Industrie zu nutzen.
Am Beispiel der Automobilindustrie wird die Nutzung von Digitalem Zwilling, additiver Fertigung, innovativer Robotik und autonomen Fahrzeugen für eine flexible und effiziente Elektroauto- und Batterieproduktion gezeigt. Zu den neu hinzugekommenen Produktinnovationen zählen moderne Datenanalyseverfahren durch Edge- oder Cloud Computing. Und „mit Mendix haben wir nun einen Marktführer im Bereich der Low-Code-App-Entwicklung an Bord“, sagt Jan Mrosik, CEO der Digital Factory Division. Mit der Plattform und den dazugehörigen Tools und Services des erst zum Oktober vergangenen Jahres übernommenen Unternehmens, sollen Anwender nun ihre Apps bis zu zehnmal schneller erstellen können als bisher.
Besonders stolz ist Mrosik auf das wachsende Ökosystem rund um das offene, cloudbasierte IoT-Betriebssystem MindSphere. So sind mittlerweile rund 90 Mitglieder in mehreren, unabhängigen MindSphere-World-Nutzerorganisationen in Europa und Südostasien organisiert. Die Mindsphere-World-Asean-Pazifik wurde erst Anfang diesen Jahres mit 15 Gründungsmitgliedern ins Leben gerufen.
Bei den Produkt-Innovationen hebt Mrosik eine neue Version der Software NX mit Machine Learning (ML)- und Artificial Intelligence (AI)-Funktionen. Dadurch kann die Software anstehende Arbeitsschritte vorhersagen und die Benutzeroberfläche vorausschauend aktualisieren. Zudem stellt Siemens mit dem Modul „Electrical Design“ jetzt eine eigene E-CAD Funktionalität für das mechatronische Engineering von Maschinen und Produktionslinien vor.