Erstmals in seiner fast 42-jährigen Geschichte überschritt Beckhoff Automation die Umsatzmilliarde. Mit einem weltweiten Gesamtergebnis von 1,182 Milliarden Euro steigerte das Unternehmen seinen Umsatz im Vergleich zum Vorjahr 2020 um rund 28 %.
Das Geschäftsjahr 2021 war für Beckhoff ein erfolgreiches und gleichzeitig sehr herausforderndes Jahr. »Wir hätten im letzten Jahr durchaus noch weiter zulegen können, doch der Mangel an Bauteilen und auch unsere eigenen Kapazitäten setzen an einigen Stellen Grenzen«, verdeutlicht der geschäftsführende Inhaber Hans Beckhoff die in vielen Bereichen der Industrie angespannte Situation.
Für den deutschen Markt kam Beckhoff auf ein Umsatzplus von
etwa 27 %, der Auftragseingang hingegen stieg um mehr als das Doppelte. Ähnliche Tendenzen verzeichnete das Unternehmen auch in vielen anderen Ländern, in denen es seine Produkte vertreibt.
»Bis auf ein, zwei Ausnahmen haben wir in 2021 in fast allen Ländern mit eigenen Vertriebsniederlassungen deutlich zugelegt – oft im zweistelligen Prozentbereich«, resümiert Beckhoff. Er erklärt: »Auch unsere beiden größten Tochterunternehmen in China und den USA sind kräftig zweistellig gewachsen.«
Die Auftragseingänge lagen ähnlich wie in Deutschland auch im Ausland meist deutlich über dem tatsächlichen Umsatzzuwachs.
Die Automatisierungstechnik erlebt derzeit auf der ganzen Welt und über alle Branchen hinweg einen regelrechten Boom. Der Bedarf übersteigt jedoch die Produktionskapazitäten der Zulieferer, die zusätzlich noch durch die globale Pandemie geschwächt werden. Dies zeigt sich für Beckhoff insbesondere durch den Halbleitermangel sowie das Fehlen weiterer elektronischer Bauteile. »Dieser Engpass wird sich wohl auch über das Jahr 2022 weiter fortsetzen«, prognostiziert Hans Beckhoff und ergänzt: »Trotzdem müssen wir uns vorbereiten auf bessere Rohstoffverfügbarkeiten, um Kundenaufträge schnellstmöglich erfüllen zu können. Aus diesem Grund arbeiten wir intensiv an der Erweiterung und Optimierung unseres gesamten Unternehmens – von der Verwaltung über die Entwicklung bis hin zur Produktion.“
Das rasante und dynamische Unternehmenswachstum stellt die Technologiefirma vor große Aufgaben. So wurden bereits Produktionskapazitäten ausgebaut und personelle Ressourcen aufgestockt. Bis Mitte des Jahres wird Beckhoff seine Produktionskapazitäten in Verl und Umgebung um über 50 % im Vergleich zu Anfang 2020 erweitern. »Dazu aktivieren wir unsere letzten Platzreserven und akquirieren weitere Flächen«, so Beckhoff. In einem neu geplanten, interkommunalen Gewerbegebiet der Städte Rietberg und Verl hat Beckhoff jüngst eine 15 Hektar große Fläche in unmittelbarer Nachbarschaft zu bestehenden Liegenschaften erworben. »Hier soll ein Industriepark entstehen, der sowohl Beckhoff Automation als auch unseren 100-prozentigen Tochterfirmen Smyczek und Schirmer, die ebenfalls dynamisch mit uns wachsen, zukünftig Platz für den weiteren Ausbau bietet. In den nächsten zehn Jahren werden hier zumindest zusätzlich 1000 Arbeitsplätze entstehen.«
Zeitgleich zu den Erweiterungen in Verl expandiert Beckhoff national und international. In 40 Ländern unterhält das Unternehmen eigene Tochterunternehmen. Dieses Netzwerk wird stetig erweitert. Im baden-württembergischen Balingen entsteht aktuell für die dort ansässige Vertriebsniederlassung ein Neubau. In Marktheidenfeld in Unterfranken wird die dort ansässige Motorenfertigung des Tochterunternehmens Fertig Motors erweitert.
Ebenso eröffnete Beckhoff im Geschäftsjahr 2021 ein Büro im litauischen Kaunas, um den dortigen Markt zu bedienen. Das Tochterunternehmen Beckhoff Österreich baut eine neue Zentrale in Bürs. Zeitgleich baut die Beckhoff Schweden ein neues Headquarter und in China soll in der Nähe von Schanghai die erste Fertigungsstätte außerhalb Deutschlands errichtet werden.
Dies hat vor allem den Grund, den chinesischen Markt, der mit einem Anteil von mehr als 22 % zu den umsatzstärksten für Beckhoff Automation gehört, besser aus dem eigenen Land heraus bedienen zu können.