Mit der fortschreitenden Digitalisierung könnten immer mehr berufliche Tätigkeiten von Computern oder computergesteuerten Maschinen erledigt werden. Regional gibt es Unterschiede, meldet das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB).
In den letzten Jahren habe sich diese Substituierbarkeitspotenziale in fast allen Berufen erhöht, so die IAB-Forscher Katharina Degler und Per Kropp im IAB-Magazin IAB-Forum. Allerdings gelte dies für die Regionen in Deutschland in höchst unterschiedlichem Maße. So sei in Berlin jeder siebte, im Kreis Dingolfing-Landau jeder zweite Arbeitsplatz potenziell betroffen. Ein hohes Substituierbarkeitspotenzial wiesen vor allem die Regionen auf, in denen viele Menschen im Verarbeitenden Gewerbe tätig sind.
Dazu zählten insbesondere mobile, kollaborative Roboter und selbstlernende Computerprogramme sowie erste Anwendungen von 3D-Druck und Virtueller Realität. So könnten beispielsweise Versicherungsanträge inzwischen vollautomatisch geprüft oder Prothesen und Zahnersatz mit Hilfe von 3D-Druckern gefertigt werden.
Die Substituierbarkeitspotenziale wurden vom IAB erstmalig für das Jahr 2013 berechnet. Der Anteil Beschäftigter in hoch substituierbaren Berufen ist demnach zwischen 2013 und 2016 von 15 auf 25 Prozent gestiegen.
Dies bedeute allerdings nicht, dass tatsächlich ein Viertel der Arbeitsplätze wegfallen werden, so die Forscher. Denn dass eine Tätigkeit als substituierbar eingestuft werde, heiße nicht automatisch, dass sie künftig nur noch von Computern und computergesteuerten Maschinen erledigt wird. Das Substituierbarkeitspotenzial sage lediglich etwas über die technische Machbarkeit aus. Ob dieses Potenzial auch ausgeschöpft wird, hänge von einer Reihe anderer Faktoren ab.