Die Industrial-Session hingegen setzt sich stark mit der Überwindung des nach wie vor herrschenden Feldbus-Krieges in der Industrie-Automatisierung auseinander. So berichten bei der einleitenden Keynote-Diskussion die Vertreter der unterschiedlichen Feldbusse über ihre Migrationspläne hin zu TSN. In diesem Zusammenhang taucht immer wieder die Frage auf: Wird der Traum von einem einheitlichen industriellen Netzwerk-Standard Wirklichkeit?
Einen wichtigen Part bei der Umsetzung dieser Vision könnte der OPC Foundation zukommen. Tom Burke und Matthias Damm von der OPC Foundation beschreiben die Ergebnisse und den Status der aktiven Arbeitsgruppen der OPC Foundation, die für OPC UA über TSN relevant sind. Sie erläutern weiter, wie diese Aktivitäten mit anderen Organisationen koordiniert werden und weshalb die OPC Foundation auch dazu prädestiniert wäre, weiterführende Aufgaben bei einer möglichen Etablierung eines Standards TSN plus OPC UA zu übernehmen.
Und dass ein solcher Standard TSN plus OPC UA nicht an der technischen Machbarkeit scheitern muss, wird im Vortrag von Dr. Dietmar Bruckner, B&R, klar. Er vergleicht die Leistungsmerkmale von OPC UA TSN für den Feldeinsatz mit heutigen Industrial-Ethernet-Lösungen. Er diskutiert die wichtigsten HW- und SW-Konstruktionselemente, die sich auf die erreichbare Leistung sowie die Funktionsweise von OPC UA und TSN auswirken und die es ermöglichen, die Anforderungen zu erfüllen. Und letztendlich zeigt er, dass OPC-UA-TSN-Schaltungen und -Schnittstellen so konzipiert werden können, dass sie die Feldbus-Leistung mit wettbewerbsfähigem Footprint unter Verwendung modernster Chiptechnologien erreichen und übertreffen.