ABB und Covariant, ein KI-Startup aus dem Silicon Valley, arbeiten gemeinsam an der Entwicklung von KI-Robotiklösungen. Die erste Lösung ist eine autonome Greifanwendung zur Auftragsabwicklung in Logistikzentren
Angesichts des rasanten globalen Wachstums des Online-Handels sieht ABB großes Potenzial für den Einsatz von KI-Robotern in den Logistikzentren von E-Commerce-Unternehmen. Laut Statista werden die weltweiten Einnahmen im E-Commerce-Bereich innerhalb der nächsten fünf Jahre um mehr als 50 % steigen – von 1,7 Billionen Euro im Jahr 2019 auf 2,6 Billionen Euro im Jahr 2024. So hat ABB 2019 einen Wettbewerb zwischen 20 führenden, auf KI spezialisierten Start-ups ausgeschrieben. Die Herausforderung: Lösungen für 26 reale Anwendungsfälle in den Bereichen Verpackung und Kommissionierung zu entwickeln.
Ziel war, zu prüfen, ob KI bereits ausgereift genug ist, um das Potenzial der Robotik und Automatisierung voll zu entfalten sowie einen Technologiepartner für die Entwicklung einer robusten KI-Lösung zu finden. Die Lösung sollte dazu in der Lage sein, individuelle Objekte unterschiedlichster Art eigenständig zu identifizieren und zu greifen. Gewonnen hat den Wettbewerb das Start-up Covariant, gegründet von KI-Forschern der University of California (Berkeley) und der Organisation Open AI. Die Software des Startups ‚Covariant Brain‘ ist eine universelle KI, mit der Roboter ihre Umgebung erkennen, einschätzen und darin entsprechend agieren können. So können sie Aufgaben erledigen, die für herkömmlich programmierte Roboter zu vielfältig und komplex sind. Die von Covariant entwickelte Software ermöglicht Robotern zudem ‚Reinforcement Learning‘: Durch Tests erweitern die Roboter eigenständig die Anzahl der Artikel, die sie greifen können.
Die erste gemeinsame Lösung von ABB und Covariant ist bereits bei Active Ants im Einsatz. Active Ants ist ein niederländischer Anbieter von Fulfillment-Dienstleistungen für Online-Händler in Utrecht und Teil der bpost-Gruppe, Belgiens führendem Postbetreiber sowie Paket- und E-Commerce-Logistikdienstleister.
„Die Partnerschaft mit Covariant ist Teil unserer Strategie, neue Wachstumssegmente wie Warehouse-Logistik zu erschließen und vom Potenzial dieser Märkte zu profitieren. Durch die Ausstattung unserer Roboter mit künstlicher Intelligenz eröffnen wir ganz neue Möglichkeiten und Anwendungen für viele Branchen“, erläutert Sami Atiya, Mitglied des ABB Konzernvorstands und verantwortlich für den Geschäftsbereich Robotik und Fertigungsautomation.