Der weltweit genutzte EMVA Standard 1288 zur objektiven Charakterisierung industrieller Kameras hat durch das Release 4.0 einen Nachfolger, der der rasanten Entwicklung der Kamera- und Bildsensortechnologie Rechnung trägt.
Bis zum Release 3.1 vom Dezember 2016 war die Anwendung des EMVA Standards 1288 mit einem einfachen linearen Modell beschränkt auf Kameras mit einer linearen Kennlinie und ohne Vorverarbeitung, die das zeitliche Rauschen modifiziert. Dieses Modell wird auch im ‚Release 4.0 Linear‘ mit einigen Verbesserungen fortgeführt. Neu hinzu kommt nun das Modul ‚Release 4.0 General‘. Mit ihm ist die Charakterisierung einer nichtlinearen Kamera oder einer Kamera mit unbekannter Vorverarbeitung aufgrund des universellen systemtheoretischen Ansatzes des EMVA Standards 1288 auch ohne jegliches Modell möglich. Genau wie beim linearen Kameramodell lassen sich auf diese Weise alle anwendungsbezogenen Qualitätsparameter messen. Entscheidend ist, dass die gleichen Messungen durchgeführt werden können. Abhängig von den Eigenschaften der Kamera kann dann die Auswertung nach dem linearen oder generellen Modell erfolgen.
Zusätzlich umfasst das Release 4.0 zahlreiche Erweiterungen, um moderne Bildsensoren und Kameras applikationsgerecht charakterisieren zu können. Die wichtigsten davon sind:
Mit Publikation des Release-Kandidaten ersetzt das neue Release 4.0 nach drei Monaten (Mitte Juni) automatisch den Vorgänger Release 3.1, sofern in diesem Zeitraum dazu keine Einwände beim EMVA eingereicht und diese nicht gelöst werden können.