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Dynamische Sichtführung für 6-Achs-Roboter

30. Juni 2020, 8:46 Uhr | Inka Krischke
© Audi

Im Rahmen des Fertigungshochlaufs für die Audi-Modellderivate des A3-Nachfolgers im Werk ­Ingolstadt wurde gemeinsam mit dem Bildver-arbeitungs-Systemlöser VMT ein automatisiertes System zur Applikation von Primärdichtungen in Fahrzeugtüren in Betrieb genommen. Die Details.

Künftig werden die Dichtungsprofile in der robotergestützten Rollkopf-Applikationsanlage bei Audi direkt von der Endlosrolle zugeführt und auf die Bauteile appliziert. Sämtliche Vor-Operationen – die Ablängung der Dichtung, das Heraustrennen halbzeugtypischer Profilstöße und die Einbringung von Löchern zum Wassermanagement – sind innovativer, bereits patentierter Bestandteil des Applikationsprozesses. 
Die dynamische Rollkopftechnik ersetzt die bis dato in der Montage um-gesetzte, technisch aufwendigere und betreuungsintensivere Plattentechnik. Die Applikation beziehungsweise Montage der Dichtungen auf die einzelnen Türen erfolgt hier mit einem Spannrahmen, der geometriespezifisch konstruiert ist und nur vorkonfektionierte, einzeln abgelängte und zum Dichtungsring verbundene Profile aufbringen kann. Durch die Rollkopftechnik können künftig sowohl die kostenintensiven Detailkonstruktionen, für zum Beispiel Profilaufnahmen, als auch die Bereitstellung typspezifischer, vorkon-fektionierter Einzeldichtungen entfallen, die sonst anlagenseitig in separaten Speichermagazinen angestellt werden mussten. Zudem wird durch die konzeptbedingte Typenflexibilität der Nutzungsgrad des Applikationssystems deutlich steigen. Doch wie sieht das Ganze im Detail aus?

 

Neuer Prozessstandard für die Fahrzeugmontage

Die flächenbasierte Antastung des VMT OSC6D liefert – im Gegensatz zum Antasten von Kanten, Löchern und anderen mechanischen Bauteile-Merkmalen – immer genügend Details für die exakte Lage-Erkennung und die Identifizierung der Türentypen.
Die flächenbasierte Antastung des VMT OSC6D liefert – im Gegensatz zum Antasten von Kanten, Löchern und anderen mechanischen Bauteile-Merkmalen – immer genügend Details für die exakte Lage-Erkennung und die Identifizierung der Türentypen.
© Audi

Mit der robotergestützten Applikation von Tür-Primärdichtungen in Rollkopf-technik hat Automobilhersteller Audi einen neuen Prozessstandard für seine Fahrzeugmontage entwickelt. Die für den Prozess erforderliche, millimeter-genaue Sichtführung der 6-Achs-Roboter gewährleistet die Bildverarbeitungs-lösung ‚VMT OSC6D‘ von VMT Vision Machine Technic Bildverarbeitungs-systeme. Das BV-System ermittelt die Kontur- und Lagedaten der Fahrzeug-türen unterschiedlicher Modelle, die im Audi-Werk in Ingolstadt vom Band laufen. Dabei werden Form und Position der in einem Transportgestell befindlichen Bauteile durch einen Stereoprojektionssensor aufgenommen. Die flächenbasierte Antastung liefert – im Gegensatz zum Antasten von Kanten, Löchern und anderen mechanischen Bauteile-Merkmalen – immer genügend Details für die exakte Lage-Erkennung und die Identifizierung der Türentypen.

Die Softwareplattform ‚MSS‘ (Multi Sensor System) des Bildverarbeitungs-systems vergleicht die ermittelten Kontur- und Positionswerte mit den gespeicherten CAD-Referenzdaten und ermittelt die tatsächlichen Bauteile-Lagekoordinaten zur Führung der 6-Achs-Roboter. Dadurch gewährleistet das System beherrschbare, stabile und hoch verfügbare Applikationsprozesse für verschiedene Türvarianten – zu denen per ‚MSS-Einricht-Wizard‘ jederzeit die Türen neuer Modelle hinzugefügt werden können.


  1. Dynamische Sichtführung für 6-Achs-Roboter
  2. Applikation von Türdichtungen
  3. 360°-Türhandling auf den Millimeter genau

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