Ein Rennwagen der Formel 1 benötigt für den Sprint von 0 auf 100 etwa 2,5 Sekunden. Noch schneller war jetzt der Elektro-Rennwagen 'E0711-5' eines Studenten-Teams der Universität Stuttgart.
Von 0 auf 100 km/h in 1,779 Sekunden – das 'GreenTeam' aus Stuttgart stellte den neuen Rekord im Rahmen des 'Jade-Race' auf – einem Motorsportevent in Friesland, auf dem jährlich Motorsportbegeisterte mit ihren bis zu 1700 PS starken Fahrzeugen in Beschleunigungsrennen über die Viertelmeile antreten.
Bei dem Elektro-Rennwagen 'E0711-5' der Stuttgarter wird jedes Rad von einem Synchronservomotor mit eingebetteten Magneten angetrieben. Dabei ist die hohe Leistungsdichte entscheidend für die geringe Masse des Antriebs. 4 x 32 kW sorgen so für den nötigen "Drive". Bei einem Beschleunigungsrekord kommt es auf jedes Gramm an – die ultra-kompakten und leichten Servowechselrichter unterstützen mit einer ausgeklügelten Regelung den Beschleunigungsvorgang. Bei den Motoren handelt es sich um Serienmotoren des Antriebeherstellers AMK, die ursprünglich für den Maschinenbau entwickelt worden sind.
Die Studenten der Universität Stuttgart sind bereits geübt in Beschleunigungs-Rekordversuchen mit eigens konstruierten Rennwagen: Bereits 2012 kamen sie auf die Idee mit einem selbstgebauten Fahrzeug, einen Weltrekord in der Beschleunigung von 0 auf 100 km/h aufzustellen. Damals schaffte das 'GreenTeam' den Eintrag ins Guinness-Buch mit 2,68 Sekunden. Nachdem der Rekord 2013 von einem E-Renner aus Delft, Holland, geknackt wurde, waren es zuletzt die Studenten der ETH Zürich, Schweiz, die 2014 eine neue Rekordmarke bei 1,785 Sekunden aufstellten. Jetzt haben die Studenten aus Stuttgart den Weltrekord-Titel wieder zurück nach Deutschland geholt.
Mit ihren Boliden starten die Stuttgarter Studenten Ende Juli 2015 bei dem Konstruktionswettbewerb 'Formula Student Germany' - bereits in der sechsten Saison. Dort treten jährlich in der 'Formula Student Combustion' und der 'Formual Student Electric' eigenkonstruierte Rennwagen mit Verbrennungs- und Elektromotor untereinander an. Es gilt, in den Disziplinen wie Beschleunigung, Ausdauer, Treibstoff-/Energieeffizienz, Design und Finanzplanung zu punkten.