Schwerpunkte
24. April 2019, 00:30 Uhr | Frederic Blank, Werner Körner, Simon Puls
Forschung und Industrie arbeiten daran, die Stromversorgung industrieller Anlagen über ein smartes Gleichstromnetz neu zu gestalten. Dieser Artikel beschreibt die Einspeisung, Energieverteilung und Antriebstechnik der erarbeiteten Systemspezifikation im Projekt 'DC-Industrie'.
Seit vielen Jahren sind im Bereich der industriellen Antriebstechnik herstellerspezifische räumlich konzentrierte DC-Verbünde Stand der Technik. Diese Systeme bestehen in der Regel aus einem Versorgungsmodul (AC/DC-Wandler) und mehreren angeschlossenen Antriebswechselrichtern. Durch die direkte Zwischenkreiskopplung der Wechselrichter ist Brems-Energie ohne zusätzlichen Aufwand nutzbar. Untersuchungen zeigen, dass auf diese Weise bei intermittierenden Bewegungsabläufen oder Hubanwendungen eine Energie-Einsparung von typischerweise bis zu 30 % erreichbar ist.
Obwohl fast alle industriellen Antriebe intern über einen DC-Zwischenkreis verfügen und auch nahezu jeder Hersteller von Antriebstechnik proprietäre DC-Verbünde anbietet, ist eine herstellerübergreifende Zwischenkreiskopplung bis dato nicht möglich. Der Grund hierfür ist, dass keine allgemein anerkannten Regeln existieren, wie sich Geräte – wie zum Beispiel Antriebswechselrichter – an ihren DC-Anschlüssen zu verhalten haben.